Beileid bekunden
Anlässlich des Todes eines Menschen wollen wir unser Beileid gegenüber dessen Verwandten, Freunden oder anderen Nahestehenden bekunden. Zwar können Worte nichts ungeschehen machen, sie können aber in einer solch schweren Situation sehr tröstlich und hilfreich sein – der trauernde Mensch spürt, dass andere mit ihm fühlen und er nicht allein ist.
© Frank Thomas Koch
Wesentlich bei der Beileidsbekundung ist, dass wir dies mitfühlenden Herzens tun. Leere Worthülsen wie „Nimms nicht so schwer, das Leben geht weiter" möchte der Trauernde weder hören noch helfen sie ihm bei der Bewältigung seiner Trauer. Jeder Mensch hat seine ganz eigene Art, mit der Trauer umzugehen. Wir unterstützen den Trauernden, wenn wir seine Art des Umgangs mit dem Verlust respektieren, wenn wir begleiten, unterstützen und trösten.
Die Möglichkeiten, sein Beileid auszusprechen, sind:
- mündlich - während der Trauerfeier, bei einem Besuch oder telefonisch
- schriftlich mittels eines Kondolenzschreibens oder einer Beileidskarte
- mit einer Todesanzeige in der Tageszeitung
- durch einen Eintrag in ein Kondolenzbuch bzw. eine Kondolenzliste
Schriftliche Beileidsbekundung
Für die Hinterbliebenen ist es besonders wertvoll, wenn Sie persönlich und von Hand schreiben. Der Kondolenzbrief bzw. die Kondolenzkarte sollten möglichst mit eigenen Worten die Trauer und Wertschätzung für den Verstorbenen ausdrücken. Sie können auch einen Trauerspruch einbinden, an den Sie dann mit Ihren eigenen Worten anknüpfen.
Religiöse Sprüche sollte man nur dann wählen, wenn man weiß, dass der Empfänger des Beileidsschreibens selber religiös ist. Ansonsten können sehr religiöse Texte auf nicht gläubige Menschen auch befremdlich wirken, und die potenziell tröstliche Wirkung des Beileids geht verloren.
Persönliche Beileidsbekundung
Für einen persönlichen Kondolenzbesuch - wenn Sie die/den Verstorbenen näher gekannt haben - kann es hilfreich sein, sich zuvor einige Worte zu überlegen, da man den Trauernden gegenüber oft gehemmt ist. Wenn Sie Ihre Anerkennung für die/den Verstorbenen zeigen und Verständnis für die Trauer haben, so kann dies bereits eine große Quelle von Trost für die Angehörigen sein.
Es ist auch völlig in Ordnung, genau dies anzusprechen – dass die eigene Trauer und der Schock einem die Worte geraubt haben. Diese Gefühle kann man ruhig zeigen, stellen sie doch die Verbindung zwischen zwei trauernden Menschen sehr direkt her. Und die Trauer, die auch andere um die/den Verstorbenen empfinden, ist oft auch ein großer Trost, drückt sie doch aus, dass diese ebenfalls Wertschätzung und Zuneigung zum Toten verspürt haben und er offensichtlich ein wertvoller Mensch war, der viele Leben bereichert hat.