Karl Lüneburg

Karl Lüneburg

* 04.05.1927
† 11.06.2014 in Bremen
Erstellt von WESER-KURIER
Angelegt am 14.06.2014
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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Karl Lüneburg, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Trauer um Karl Lüneburg

23.07.2014 um 11:26 Uhr von WESER-KURIER

Stimmen zum Tod des früheren Blumenthaler Ortsamtsleiters, der mit 87 Jahren in der Nacht zu Donnerstag gestorben ist

VON ALBRECHT-JOACHIM BAHR  – Fr, 13. Juni 2014

Blumenthal. Karl Lüneburg ist tot. 87-jährig ist der Blumenthaler Politiker in der Nacht zu Donnerstag gestorben. Bürgermeister Jens Böhrnsen zeigte sich vom Tod des früheren Blumenthaler Ortsamtsleiters tief betroffen: In einer Mitteilung schreibt er: „Viele Jahre hat Karl Lüneburg die Kommunalpolitik in Blumenthal geprägt. Mit großem Engagement hat er sich für den Stadtteil eingesetzt und dabei mit seinem gradlinigen Auftreten die Achtung und den Respekt der Bürger gewonnen.“

Besonders, schreibt Böhrnsen weiter, sei Lüneburg für die Schwächeren der Gesellschaft da gewesen, wohl auch deshalb, weil er in einem Arbeiterhaushalt aufgewachsen sei. Er habe sich mit Herzblut für eine demokratische Gesellschaft wie auch für die Anliegen seines Stadtteils und der Menschen dort eingesetzt. „Karl Lüneburg“, schließt Böhrnsen, „wird in Blumenthal und in ganz Bremen-Nord in ehrender Erinnerung bleiben.“

„Mit großer Trauer“, schreibt auch Blumenthals Ortsamtsleiter Peter Nowack, „haben wir erfahren, dass Karl Lüneburg verstorben ist. Er war von 1975 bis September 1990 Ortsamtsleiter und hat die Entwicklung des Stadtteils nachhaltig geprägt.“ Er habe vor allem die Entwicklung der Blumenthaler Gewerbegebiete vorangetrieben, damit, wie er es ausgedrückt habe, „die Menschen sinnstiftende Arbeit finden können“. Lüneburg sei durch seine Nähe zu den Menschen, seinen Einsatz für ein soziales Miteinander und durch seine politische Arbeit ein Vorbild für ihn gewesen. „Sein Rat wird mir fehlen“, betont Nowack. „Wir verneigen uns in Demut vor seiner Lebensleistung und trauern mit seiner Familie, besonders mit seiner Frau Elke.“

Ursula Arnold-Cramer, ehemals für die SPD in der Bürgerschaft und langjährige Vorsitzende der Blumenthaler SPD, hob hervor, dass Lüneburg bis ins hohe Alter ein „kritischer Geist“ in der Partei gewesen sei. Er habe sich hier immer eingebracht, wie auch bei anderen zahllosen Verbänden und Institutionen. Auch als Bürgerschaftsabgeordnete habe sie stets auf seinen Rat Wert gelegt. Lüneburg selbst gehörte von 1967 bis 1975 der Bürgerschaft an. Sehr geschätzt habe sie Lüneburgs Einsatz bei den Zeitzeugen, die vor allem Jugendlichen über Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus erzählen.

Reiner Kammeyer, früherer Vegesacker Ortsamtsleiter und zeitweise Amtskollege Lüneburgs, sagte: „Ich habe ihn damals als streitbaren aber fairen Gesprächspartner erlebt, der sich nicht nur für Blumenthal, sondern auch für Bremen-Nord eingesetzt hat.“ Wenn es allerdings gegen Blumenthal ging, habe Lüneburg kantig und unbequem werden können. Für Kammeyer sei Lüneburg im politischen Sinne ein Stück Vaterfigur gewesen.

„Ich habe Karl Lüneburg persönlich immer sehr geschätzt“, sagte Joachim Wittrien, in Blumenthal Vorsitzender des Sozialverbandes Deutschland. Lüneburg sei ihm seit Übernahme des Amtes immer ein Förderer gewesen. Am meisten habe er bei Karl Lüneburg, der lange Jahre den Sozialverband auch überregional geprägt habe, dessen Souveränität geschätzt, seine sachliche Art und seine Art, Klartext zu reden.