Hildegard Krekel

Hildegard Krekel

* 02.06.1952 in Köln
† 26.05.2013 in Köln
Erstellt von WESER-KURIER Familienportale
Angelegt am 28.05.2013
9.188 Besuche

Über den Trauerfall (6)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Hildegard Krekel, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

29.05.2013 um 10:57 Uhr von Marco
Foto 1 für Hildegard Krekel

„Ich werde wohl die letzte Frau mit Falten im Fernsehen sein“

29.05.2013 um 10:57 Uhr von Marco

 

Schauspielerin Hildegard Krekel las im Restaurant „Wachtelkönig“ und unterhielt ihr Publikum mit den „Themen des Lebens“

 

Von Bianca Belouanas – Sa, 26. Februar 2011

 

Achim. Was ist das Geheimnis einer glücklichen Ehe? Warum kritisieren Frauen ab einem gewissen Alter ständig ihren Hals? Darauf gab am Donnerstagabend die Schauspielerin und Synchronsprecherin Hildegard Krekel eine Antwort – vor über 70 Zuhörern im Restaurant „Wachtelkönig“ auf dem Golfplatzgelände in Achim.

 

Für die Lesung unter dem Motto „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ schöpfte Krekel aus einer Vielzahl von Stücken unterschiedlicher Autoren. Einen „reinen Lachabend“ wollte sie vermeiden, kombinierte dafür geschickt Lustiges mit anrührend, traurigen Themen. „Themen des Lebens, die uns alle beschäftigen“, so Krekel.

 

Schönheitsoperationen, zum Beispiel. „Ich werde wohl die letzte Frau mit Falten im Fernsehen sein“, kündigte sie ihrem Publikum an. Nein, von solchem Geschnipsel halte sie nichts, ließ sie ihre Zuhörer wissen, bevor sie mal süffisant lächelnd, dann wieder mit einem zynischen Unterton in der Stimme aus Nora Ephrons „Der Hals lügt nie“ vorlas. „Der Hals verabschiedet sich mit 43“, heißt es darin. Selbstkritisch betrachtet die Autorin, weshalb eigentlich alle ihre Freundinnen immer Rollkragenpullover, Schals oder ein Oberteil mit Stehkragen tragen…

 

Schnell übertrug sich die sympathisch-amüsante Grundstimmung der Leserin auf ihre Zuhörer. Die Blondine las mit einem Augenzwinkern – und die Zuhörer machten mit ihrem zustimmenden Nicken keinen Hehl daraus, dass ihnen die Problematik wohl vertraut ist. „Da kenne ich auch eine mit so einem richtigen Truthahnhals“, wisperte es im Publikum, während eine Frau um die 30 andächtig über ihren Hals strich, als ob sie sich vergewissern wollte, dass da noch alles in Ordnung sei.

 

„Das hier ist wie ein Wohnzimmer für mich“, berichtete die Schauspielerin in der Pause. „Hier bin ich ganz alleine. Ich kann nicht weglaufen und sehe, wie das Publikum reagiert. Ich muss die Leute allein mit meiner Stimme fesseln, damit sie dran bleiben, ohne irgendwelche Spezialeffekte im Hintergrund.“ Ihre Botschaft: „Jetzt, in dieser Minute leben“, nicht alles für die Zukunft aufsparen, denn „die Zukunft hat längst begonnen“. Sie trage vor, weil sie die deutsche Sprache so schätze. Es sei viel verloren gegangen, findet die Schauspielerin. Die Jugend unterhalte sich zunehmend über Abkürzungen auf dem Handy oder im Internet. „Wenn ich Lena Meyer-Landrut zuhöre, wird mir schlecht. Die kennt drei Worte: echt krass und echt geil – von einer Abiturientin erwarte ich doch etwas mehr“, verriet Krekel abseits der Bühne.

 

Was ihr Publikum betrifft, hat sie beobachtet: „Zu Lesungen kommen meist Frauen. Ich glaube, das liegt daran, dass Männer nicht so gut zuhören können.“ Das Wort wirken lassen, ruhig sitzen bleiben können, ohne abzulenken, das sei nicht jedermanns Sache, glaubt sie. Einer der sich – gleich in Begleitung dreier Damen, darunter seine Schwiegermutter - für den Besuch der Lesung entschieden hat, ist Rolf Rovini (73): „Ich bin begeistert“, verriet der Achimer. Spontan habe er sich entschlossen, der Lesung zu lauschen – „sozusagen ein Familienausflug“, sagte er.

29.05.2013 um 10:39 Uhr von Marco
Foto 3 für Hildegard Krekel

27.05.2013 um 16:36 Uhr von WESER-KURIER
Foto 4 für Hildegard Krekel

27.05.2013 um 16:32 Uhr von WESER-KURIER
Foto 5 für Hildegard Krekel
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