Georges  Moustaki

Georges Moustaki

* 03.05.1934 in Alexandria
† 23.05.2013 in Alexandria
Erstellt von WESER-KURIER Familienportale
Angelegt am 25.05.2013
2.385 Besuche

Neueste Einträge (4)

Gedenkkerze

Christina Rupert

Entzündet am 03.08.2023 um 14:11 Uhr

Danke für die schönen Chansons, die immer noch mein Herz erfreuen!

R.I.P.

Mey trauert um Freund Moustaki

28.05.2013 um 12:45 Uhr von WESER-KURIER

(www.weser-kurier.de vom 28.5.2013)

 

Berlin (dpa) - Der Liedermacher Reinhard Mey (70) erinnert sich in einem emotionalen Nachruf an seinen Freund, den Chansonnier Georges Moustaki, der am 23. Mai mit 79 Jahren gestorben ist.

 

«In meiner Erinnerung bewahre ich Deine sanfte, warme, Stimme, Deine Lieder, die von Liebe, von Einsamkeit, von Freundschaft und vom Tod erzählen - also vom Leben», schreibt Mey («Über den Wolken») in der neuen Ausgabe des Magazins «Stern».

 

«Ich habe ein Foto von Dir und mir auf einem alten Motorrad. Ich sehe einen Filmschnipsel aus einer Fernsehsendung, in der Du auf meiner Lieblingsgitarre spielst, ich lieh sie Dir, Deine war auf der Anreise verschollen, ich höre Deine liebevollen Worte für mich, die Du in eine Kamera sprichst.» Mey beendet seinen Nachruf mit den Worten: «Adieu und bis bald».

Französischer Liedermacher Georges Moustaki ist tot

24.05.2013 um 09:29 Uhr von WESER-KURIER

(WESER-KURIER 24.05.2013)

 

Paris. „Wir haben ein Leben lang, um uns zu amüsieren, wir haben einen Tod lang, um uns auszuruhen.“ So sang sinngemäß Georges Moustaki in seinem Chanson „La Philosophie“. Auch wenn einer wie Moustaki, der mit seinen Melodien und Texten mehr als eine ganze Generation geprägt hat, eigentlich unsterblich ist und schon zu Lebzeiten längst ein Mythos war. Gestern ist der Musiker in Nizza mit 79 Jahren gestorben.

Giuseppi Mustacchi, wie er mit richtigem Namen heißt, kommt 1934 im ägyptischen Alexandria zur Welt, als Sohn jüdisch-griechisch-italienischer Einwanderer. Er wächst im multikulturellen Umfeld auf, zwischen arabischen Märkten und den Ufern des Nil, und begeistert sich früh für das Chanson und die französische Literatur: Sartre, Gide, Camus gehören zu seinen Entdeckungen in der väterlichen Buchhandlung. Nach Beendigung der Schule landet er Anfang der Fünfzigerjahre in Frankreich, in einem heruntergekommenen Gebäude des 15. Pariser Bezirks, wo es, wie er sagt, „nach Katzenurin stinkt“.

In Paris lernt er Georges Brassens kennen, „le grand Georges“, der ihn in die Künstlergesellschaft von Saint-Germain-des-Près einführt und den damaligen Straßenmusiker ermutigt, eine Profi-Karriere einzuschlagen. Das ist der Moment, als der junge Mann „so etwas wie eine Berufung fühlt“, wie er später sagen wird; der Moment, an dem aus Giuseppe ebenfalls ein Georges wird und aus Moustaki ein Chansonnier.

Für Edith Piaf, mit der er 1958 eine kurze Liaison unterhält, komponiert er den Titel „Milord“ und feiert damit seinen ersten Erfolg. Auf Piaf folgen weitere Liebesbeziehungen, auf „Milord“ neue Highlights: „Longue Dame brune“ etwa, das er im Duett mit der französischen Sängerin Barbara singt, und „Sarah“, das er mit dem Schauspieler und Sänger Serge Reggiani schreibt. Den internationalen Durchbruch schafft Moustaki 1969 mit dem Hit und Album „Le Métèque“ (der Fremde), das sich der Chansonnier selbst auf den Leib schreibt, und der sein Image am nachhaltigsten prägen wird.

Moustakis Chansons sind gesungene Poesie, zarte Worte und flinke Reime, die nach Süden, Freiheit, Träumen und Erotik klingen, aber oft auch versteckte politische Botschaften tragen, wie in „Sans la nommer“ (Ohne sie zu benennen), wo Moustaki ein Loblied auf die permanente Revolution anstimmt. Mit seinen linken Überzeugungen wird der von Freiheitsliebe getriebene Non-Konformist zur Ikone der Achtundsechziger und engagiert sich mit fortschreitendem Alter auch in der Politik. 2007 zeigt er sich an der Seite der sozialistischen Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal, 2012 unterstützt er im Wahlkampf den anti-kapitalistischen Außenseiter und Trotzkisten Philippe Poutou.

2011 räumt Moustaki in einem Interview mit der Zeitung „La Croix“ ein, dass er unter irreparablen Problemen der Atemwege leidet und nicht mehr als Sänger werde arbeiten können. Zwei Jahre vorher hatte er ein Konzert in Barcelona abbrechen müssen. „Il est trop tard“ (Es ist zu spät) singt der Mann mit dem wallenden Bart und den glühenden schwarzen Augen noch einmal 2010. Das sollte sein letzter Auftritt sein.

VON SYLVIE STEPHAN

Gedenkkerze

Trauer & Gedenken

Entzündet am 24.05.2013 um 09:21 Uhr