Dieter Pfaff

Dieter Pfaff

* 02.10.1947 in Dortmund
† 05.03.2013 in Dortmund
Erstellt von WESER-KURIER Familienportale
Angelegt am 27.05.2013
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Über den Trauerfall (4)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Dieter Pfaff, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

03.06.2013 um 14:36 Uhr von Marco
Foto 1 für Dieter Pfaff

Abschied von Dieter Pfaff - Trauerfeier in Hamburg

28.05.2013 um 09:55 Uhr von WESER-KURIER

(www.weser-kurier.de vom 5.4.2013)

 

Hamburg (dpa) - Abschied vom «Dicken»: Bei einer Trauerfeier in Hamburg haben sich Familie, Freunde und Fans am Freitag von Schauspieler Dieter Pfaff verabschiedet. Prominente Kollegen und Weggefährten des TV-Lieblings, der sich mit Rollen wie «Bloch» und «Der Dicke» in die Herzen von Millionen Zuschauern spielte, kamen zum Gottesdienst im Michel.

 

Pfaff war vor einem Monat im Alter von 65 Jahren im Kreise seiner Familie in Hamburg gestorben. Wenige Monate zuvor hatten Ärzte bei ihm Lungenkrebs diagnostiziert. Die Beisetzung soll auf Wunsch seiner Angehörigen im engsten Kreis stattfinden.

 

Schauspieler wie Herbert Knaup, Sabine Postel und Peter Heinrich Brix sowie der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor und TV-Moderator Reinhold Beckmann erwiesen Pfaff die letzte Ehre. Auch Talkmaster und TV-Produzent Hubertus Meyer-Burckhardt und Helmut Zerlett, als Bandleader in der «Harald Schmidt Show» bekannt, gehörten zu den Gästen. Von Zerlett stammt die Titelmusik zur ARD-Serie «Der Dicke».

 

Auch als Franziskanerpater in «Bruder Esel» (RTL), als Kommissar «Sperling» (ZDF) und als Psychotherapeut «Bloch» (ARD) begeisterte der beleibte wie beliebte Charakterdarsteller das TV-Publikum. Als die - am Ende tödliche - Krankheit bei ihm festgestellt worden war, hatte er die Dreharbeiten für eine neue Staffel des «Dicken» abbrechen müssen - Schauspieler Knaup sprang für ihn ein. Den angekündigten Neuanfang der Dreharbeiten schaffte Pfaff nicht mehr.

 

Nach der Trauerfeier zeigten sich viele ergriffen. «Es war eine sehr schöne Trauerfeier, sehr angenehm - nicht nur traurig, sondern auch mit schöner, lustiger, fröhlicher Klezmermusik», sagte Komponist Zerlett. Pfaff, der für ihn ein lieber Freund war, werde auf dem Bildschirm fehlen: «Seine Originalität und Authentizität ist im deutschen Fernsehen selten geworden.» Auch der ARD-Vorsitzende Marmor betonte: «Ein Großer ist von uns gegangen.»

 

Für St.-Pauli-Theater-Intendant Ulrich Waller war der Abschied im Michel genau so, wie ihn sich Pfaff gewünscht hätte. «Die Familie und alle seine Fans haben sich von ihrem Familienoberhaupt verabschiedet - mit großem Respekt und einer unglaublichen Wärme», sagte Waller. «Die Person Dieter Pfaff ist in der Trauerfeier noch einmal richtig lebendig geworden - was für ein fürsorglicher Mensch, was für ein Halt er war.» Er selbst habe mit ihm über Theaterpläne gesprochen. «Ich hätte ihn gern wieder zu seinen Wurzeln zurückgeholt, dahin, wo er angefangen hat: auf den Brettern, die die Welt bedeuten.»

„Von einzigartiger Präsenz“

27.05.2013 um 11:15 Uhr von WESER-KURIER

 (Artikel im WESER-KURIER vom 7. März 2013)

 

Zweifacher Grimme-Preisträger Dieter Pfaff mit 65 Jahren gestorben

 

Dieter Pfaff hat den Kampf gegen den Lungenkrebs verloren. Der TV-Liebling starb mit 65 Jahren in Hamburg. In Fernsehserien wie „Sperling“, „Bloch“, „Der Dicke“ begeisterte er Millionen. 

 

Hamburg. Schon schien Dieter Pfaff den Krebs überwunden, zumindest die Krankheit im Griff zu haben. Mitte Februar kündigte er noch an, für neue Episoden seiner TV-Serie „Der Dicke“ wieder vor der Kamera zu stehen. „Der Krebs ist weg“, sagte er damals. Umso mehr schockte jetzt die Nachricht vom Tod des einfühlsamen und vielseitigen Charakterdarstellers, der am Dienstag mit 65 Jahren im Kreis seiner Familie zu Hause in Hamburg starb.

 

Wie sehr das TV-Publikum Pfaff liebte, zeigte sich am Bangen und Hoffen seiner Fans, als im vergangenen Herbst die am Ende tödliche Krankheit diagnostiziert wurde. Er musste damals die Dreharbeiten für eine neue Staffel seiner beliebten ARD-Serie „Der Dicke“ abbrechen und sich einer Chemotherapie unterziehen. Den angekündigten Neuanfang der Dreharbeiten schaffte er nicht mehr. Als Franziskanerpater in „Bruder Esel“, Kommissar „Sperling“, als Psychotherapeut „Bloch“ oder eben „Der Dicke“ spielte sich Pfaff in die Herzen von Millionen Fernsehzuschauern. In der Rolle des wohlbeleibten Rechtsanwalts Dr. Gregor Ehrenberg kümmerte sich Pfaff „mit viel Herz und Verstand um die Probleme der Menschen“, würdigte ihn ARD-Vorsitzender und NDR-Intendant Lutz Marmor. Pfaff habe Ehrenberg als einen Mann gespielt, „der sich einmischt, wo andere wegsehen, der Werte lebt wie Mitmenschlichkeit und Toleranz, mit aller Schlitzohrigkeit, die einen erfolgreichen Anwalt ausmacht“, so Marmor. „Wahrhaftig, beharrlich, einfühlsam und von einzigartiger Präsenz“ sei Pfaff als Schauspieler gewesen. Den Menschenversteher hat Pfaff in vielen Rollen verkörpert – sich aber auch im realen Leben als Unicef-Sonderbotschafter gegen den Einsatz von Kindersoldaten engagiert. Es war seine Glaubwürdigkeit, die die Zuschauer an dem Mimen schätzten.

 

Der Selbsterfinder

 

Dabei machte der in Dortmund geborene Sohn eines Polizisten erst spät seine Liebe zur Schauspielerei auch zum Hauptberuf. Sein Lehramtsstudium hatte er zwar abgebrochen, doch zunächst zog es ihn als Dramaturg, Autor und Regisseur zum Theater. Erst Jahre später beschloss er, sich selbst zu entdecken, wie er selber erzählte. Als ihm der Durchbruch gelang, war er fast 50 Jahre alt. Neben den TV-Serienhelden hat Pfaff auch in Kinoproduktionen mitgewirkt, so zum Beispiel in der Komödie „Manta – der Film“ oder in der Mediensatire „Late Show“ als abgehalfterter Moderator. Seine Vielseitigkeit zeigte Pfaff auch in dem ARD-Zweiteiler „Im Schatten der Macht“ (2003, Regie: Oliver Storz) über den Rücktritt Willy Brandts als Bundeskanzler, Pfaff verkörperte den damaligen Innenminister Hans-Dietrich Genscher.

 

Eigentlich habe er aber ohnehin Therapeut werden wollen, um sich mit dem menschlichen Wesen auseinanderzusetzen, sagte er einmal. Mit den Abgründen der menschlichen Seele kannte er sich aus, auch deshalb setzte er auf die darstellende Kunst. Als ein Regisseur verbreitet hat, Pfaff könne keine Filme tragen, also keine Hauptrollen spielen, sagte er sich: „Okay, entweder du akzeptierst das jetzt oder du entdeckst dich selber.“ Der Selbsterfinder entwickelte fortan seine Rollen hauptsächlich selbst, zunächst vor allem ernste Parts, „um zu beweisen, dass ich ein seriöser Schauspieler bin“. Seine Lieblingsfigur wurde der Anwalt in „Der Dicke“.

 

Hochkarätige Preise und hohe Quoten erntete er als „vollendeter Charakterbildner“, der in seinen Rollen sensibel Menschenporträts zeichnet, immer wieder. Den Adolf-Grimme-Preis, die renommierteste Fernsehauszeichnung, bekam er für „Balko“ und „Bruder Esel“. Mit seiner Frau, den erwachsenen Zwillingen und deren Familien lebte er bis zuletzt in einer Generationen-WG unter einem Dach.

VON DORIT KOCH UND MATTHIAS HOENIG

 

Aus der Rubrik LEUTE vom 7. Oktober 2012

27.05.2013 um 11:21 Uhr von WESER-KURIER

 

Wie sehr das TV-Publikum Dieter Pfaff (65) liebt, zeigt sich am Bangen und Hoffen der Fans seit der Schocknachricht. An Lungenkrebs ist der in Hamburg lebende Schauspieler erkrankt, wurde kürzlich bekannt. Pfaff musste die Dreharbeiten für eine neue Staffel der ARD-Serie „Der Dicke“ abbrechen und sich einer Chemotherapie unterziehen. Seither reißen im Internet die Genesungswünsche nicht ab. Heute feiert Dieter Pfaff seinen 65. Geburtstag.