Über den Trauerfall (2)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Conrad Naber, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Traueranzeige
02.02.2018 um 08:16 Uhr von WESER-KURIERUnternehmer Conrad Naber gestorben
02.02.2018 um 08:16 Uhr von WESER-KURIEREin großes Bremer Herz hat aufgehört zu schlagen. Der Unternehmer und Mäzen Conrad Naber ist in der Nacht zu Montag im Alter von 95 Jahren gestorben. Die von ihm gegründete Firma Nabertherm gehört mit ihren etwa 300 Mitarbeitern zu den weltweit führenden Anbietern von Industrieöfen. Sein Name steht auch für die ebenfalls in Lilienthal ansässige Schifffahrtsgesellschaft NTH, die in Spitzenzeiten 18 Schiffe im Einsatz hatte.
Naber war ein Unternehmer in alter bremischer Tradition, der bei seinem „Wagen un Winnen“ immer im Blick hatte, wie er in seiner Heimatstadt die Wissenschaft, Kunst und Kultur unterstützen konnte. Nicht nur dort schob er viele Projekte an, sondern auch in Lilienthal, dem Sitz seines Unternehmens. Naber selbst wohnte in Borgfeld, nahe der Grenze zu Lilienthal. Er hinterlässt vier Kinder aus erster Ehe.
Er bekleidete zahlreiche Ehrenämter: Von 1991 bis 2001 saß Conrad Naber im Vorstand des Industrie-Clubs Bremen, und von 1992 bis 1998 war er Kurator im Alfred-Wegener-Institut Bremerhaven. Von 1994 bis 1998 stand er dem Förderkreis des Instituts für Seeverkehrswirtschaft vor. 1995 wurde Naber Vorstandsmitglied im Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (Fallturm Bremen) und Kurator im Freundeskreis der Universität Bremen. Mit dem Stiftungshaus Bremen schuf er 2003 gemeinsam mit anderen eine Kommunikations- und Organisationsplattform für gemeinnützige Einrichtungen. Er unterstützte die Jacobs University seit ihren Anfangszeiten mit großzügigen Spenden ebenso wie das Übersee-Museum. Für sein kulturelles Engagement wurde Naber auch die Senatsmedaille verliehen.
Haus mitten im Ortszentrum geschenkt
In Lilienthal finanzierte der gebürtige Bremer ebenso zahlreiche Vereine, Initiativen und Projekte. Der Maschinenbau-Ingenieur war Mitbegründer der Lilienthaler Bürgerstiftung und schenkte ihr ein Haus mitten im Ortszentrum. 1993 erhielt Naber das Bundesverdienstkreuz und vier Jahre später den Niedersächsischen Verdienstorden.
Im selben Jahr wurde er zum Ehrenbürger der Universität Bremen ernannt. Der Uni war er durch sein eigenes Studium verbunden. Im Alter von 50 Jahren fing er bei Professor Rudolf Hickel an, Ökonomie zu studieren – das zu Beginn der 70er-Jahre, als die Uni den Spitznamen „rote Kaderschmiede“ hatte. Hickel war es auch, der ihn überredete, das Studium abzuschließen – „mit einer vorzüglichen Diplomarbeit“, so Hickel.
2005 wurde Naber auch Ehrenbürger Lilienthals. Als Buchautor war er auch erfolgreich. Seine Sicht der Dinge fasste er in einer viel beachteten Publikation „Nur Faulheit hilft uns weiter“ zusammen. Ebenso schrieb er den Ratgeber „Das kleine Buch vom lieben Geld“.