George Michael

George Michael

* 25.06.1963 in Sänger
† 25.12.2016
Erstellt von
Angelegt am 27.12.2016
1.732 Besuche

Über den Trauerfall (2)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an George Michael, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Traueranzeige

27.12.2016 um 12:13 Uhr von WESER-KURIER
Hier können Sie die Traueranzeige platzieren, andere Bilder hochladen oder freien Text verfassen.

Ausgerechnet zu Weihnachten

27.12.2016 um 12:13 Uhr von WESER-KURIER
British singer George Michael performs at Earl s Court in London on October 13 2012 PUBLICATIONxIN © imago stock&people, imago/UPI Photo
George Michael bei einem seiner Auftritte in London. (imago stock&people, imago/UPI Photo)

 

„Mit großer Trauer bestätigen wir, dass unser geliebter Sohn, Bruder und Freund George während der Weihnachtstage zu Hause friedlich entschlafen ist“, teilte Michaels Sprecher am Sonntagabend mit.

 

Im Namen der Familie bat der Agent, das Privatleben „in dieser schwierigen Zeit“ zu respektieren. Die Polizei wurde am frühen Sonntagnachmittag in ein Anwesen im Ort Goring-on-Thames in Oxfordshire, etwa 90 Kilometer von London entfernt, gerufen. Sie sah keine Hinweise auf Fremdverschulden. Nach Informationen britischer Medien soll Michaels Manager Michael Lippman von Herzversagen gesprochen haben. Die Leiche soll obduziert werden.

 

Musikerkollegen äußerten sich in sozialen Netzwerken tief bestürzt. Elton John schrieb auf Instagram: „Ich habe einen geliebten Freund verloren – den nettesten, großzügigsten und einen brillanten Künstler.“ George Michael und John hatten zum Beispiel Anfang der 90er Jahre mit einer Live-Version des von Elton John komponierten Songs „Don‘t Let The Sun Go Down On Me“ einen gemeinsamen Hit.

 

Die US-Sängerin Madonna, selber 80er-Jahre-Ikone wie George Michael oder die in ähnlichem Alter gestorbenen Popstars Whitney Houston und Michael Jackson, postete: „Lebewohl mein Freund. Wieder ist ein großer Künstler von uns gegangen. Kann sich das Jahr 2016 jetzt nicht verpissen?“ Sie spielte damit auch auf den Tod weiterer Rock- und Popstars in diesem Jahr an wie Prince und David Bowie. Zuletzt war einen Tag vor George Michael der Status-Quo-Gitarrist Rick Parfitt an einer Infektion gestorben.

 

George Michael war der Sohn einer Britin und eines griechisch-zypriotischen Vaters; sein richtiger Name lautete Georgios Kyriakos Panagiotou. Seine Karriere startete er mit seinem Schulfreund Andrew Ridgeley. Sie gründeten das Duo „Wham!“, das 1985 als erste westliche Band in der Volksrepublik China auftrat.

 

In den 90er Jahren erlebte Michael einige Schicksalsschläge – vor allem der Tod seiner Mutter und der Tod eines Lebensgefährten stürzten ihn in tiefe Krisen. Michael wurde depressiv und nahm Drogen. Er haderte auch lange damit, sein Schwulsein zu verstecken.

 

Nach einer Festnahme in den USA kam es jedoch 1998 endgültig zum Outing. Michael war damals in einer öffentlichen Toilette in einem Park in Beverly Hills festgenommen worden. Zivilfahnder ertappten ihn dort bei einem – wörtlich – „unanständigen Akt“, wie es damals hieß. Der Will Rogers Memorial Park galt zu dieser Zeit als Anmachort für Homosexuelle. Es hagelte allerdings Beschwerden darüber, dass die Polizei dort Einsatzkräfte hinschickte.

 

Danach wurde George Michael offensiver – und  politischer. Im Videoclip zum 2002 erschienenen Lied „Shoot the Dog“ zeigte er zum Beispiel einen animierten Premierminister Tony Blair als Schoßhündchen des damaligen US-Präsidenten George W. Bush.

 

Der Tod von George Michael war für viele Fans und in erster Linie für Menschen, die in den 80er und 90er Jahren Jugendliche waren, am Montag ein großes Thema in den sozialen Netzwerken. Viele äußerten sich bestürzt. Der Komiker Oliver Kalkofe fasste  zusammen: „Nur 53 Jahre war er bei uns... aber er hat die 80er Jahre Popmusik und das moderne Weihnachtsfest geprägt wie kaum ein anderer.

 
Von David Bowie bis George Michael – die Musikwelt ist 2016 ärmer geworden: David Bowie (69): Der britische Rockmusiker gehörte zu den einflussreichsten Musikern der vergangenen Jahrzehnte. Zu seinen berühmtesten Liedern zählen „Let‘s Dance“, „Heroes“ und „Life on Mars“. Bowie starb am 10. Januar. Glenn Frey (67): Der US-amerikanische Gitarrist, Sänger und Songschreiber gründete 1971 die Rockband Eagles mit. Zu den bekanntesten Titeln zählen „Hotel California“ und „Take It Easy“. Frey starb am 18. Januar. Maurice White (74): Der Afroamerikaner war Gründer und Vordenker der Funk-Band Earth, Wind & Fire. White starb am 3. Februar. Keith Emerson (71) und Greg Lake (69): Die beiden britischen Musiker gründeten 1970 gemeinsam mit Carl Palmer das Rocktrio Emerson, Lake and Palmer. Die Ballade „Lucky Man“ gehörte zu ihren bekanntesten Hits. Keyboard-Legende Emerson starb am 11. März, Sänger und Gitarrist Lake am 7. Dezember. Roger Cicero (45): Der Jazz-Sänger machte mit seiner Mischung aus Pop, Jazz und Swing, gewürzt mit Wortspielereien, den deutschsprachigen Swing salonfähig. 2007 gewann er den Musikpreis Echo als bester Gock/Pop-Sänger. Roger Cicero starb am 24. März. Prince (57): Der US-Popmusiker galt als einer der bedeutendsten Musiker der vergangenen Jahrzehnte. Von dem siebenfachen Grammy-Gewinner stammen Welthits wie „Purple Rain“, „Sign O‘ The Times“, „Kiss“ und „When Doves Cry“. Prince starb am 21. April. Leonard Cohen (82): Seinen Durchbruch als Sänger und Songschreiber schaffte der Kanadier in den 1960er Jahren in New York. Songs wie „Hallelujah“, „Suzanne“ oder „So long Marianne“ machten Cohen weltberühmt. Er starb am 11. November. Rick Parfitt (68): Der Gitarrist der britischen Rockband Status Quo galt als der „wilde alte Mann des Rock‘n‘Roll“. Aus seiner Feder stammen einige der bekanntesten Songs der Band wie „Whatever You Want“. Nach fast 50 Jahren bei Status Quo soll er eine Solokarriere geplant haben. Parfitt starb am 24. Dezember.
„Wieder ist ein großer Künstler von uns gegangen. Kann sich das Jahr 2016 jetzt nicht verpissen?“ Madonna