Paco de Lucia

Paco de Lucia

* 21.12.1947 in Flamenco Gitarrist
† 26.02.2014 in Flamenco Gitarrist
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28.02.2014 um 09:07 Uhr von WESER-KURIER
Foto 1 für Paco de Lucia

Flamenco-Erneuerer Paco de Lucia ist tot

28.02.2014 um 09:06 Uhr von WESER-KURIER

Von Christian Emigholz

(www.weser-kurier.de vom 27.02.2014)

Bremen. Als der Flamenco-Gitarrist Paco de Lucia 1978 erstmalig in Bremen, im Sendesaal, auftrat, war er in seiner Heimat längst ein arrivierter Saitenkünstler, der dort gerade mit seiner vom Flamenco durchdrungenen Interpretation von Werken Manuel de Fallas für Furore gesorgt hatte. International war die Musikwelt – sicher auch durch die beginnende Zusammenarbeit mit John McLaughlin und Al Di Meola – bereits auf den fabelhaften Gitarristen aufmerksam geworden. Am Dienstag starb de Lucia mit 66 Jahren in Mexiko, vermutlich an einem Herzinfarkt.

Die Zusammenarbeit der drei stilistisch unterschiedlichen Gitarristen gipfelte 1981 in dem bahnbrechenden Album „Friday Night in San Francisco“, das zu einem Verkaufserfolg wurde, vor allem aber faszinierende Jazz-Improvisationen der drei Gitarristen bot. Der große Erfolg des Albums ließ das Trio in Abständen zwei weitere Platten aufnehmen und immer wieder auf Tournee gehen. Schon beim ersten Auftritt in Bremen hatte Paco de Lucia vorsichtig den Flamenco für Jazzelemente mit einem besonderen Gewicht auf Latin-Rhythmen geöffnet. Grundsätzlich aber hielt Paco de Lucia streng an seiner Auffassung des Flamenco fest. Ein beeindruckender Beleg dafür ist seine Filmmusik zu Carlos Sauras Film-Adaption des Carmen-Stoffes als Tanzfilm aus dem Jahr 1983. Paco de Lucia beschäftigte sich auch auf den meisten seiner über 30 Alben mit traditionellem Flamenco oder mit Einspielungen von Werken de Fallas und Rodrigos – die Jazzkontakte sind eher die Sahnehäubchen im Œuvre.

Paco de Lucia wurde 1947 als Francisco Sánchez Gómez im spanischen Algeciras geboren. Schon als kleiner Junge bekam er seine erste Gitarre, sein Vater vermittelte ihm die Grundkenntnisse des Flamencospiels. Im Teenageralter unternahm er erste Tourneen als Begleiter in Flamenco-Ensembles und räumte Preise bei Wettbewerben ab. Den endgültigen Durchbruch schaffte der Gitarrist 1973 mit der LP „Fuente y Caudal“, und zwar vor allen Dingen, weil seine Komposition „Entre dos Aguas“ sich zu einem Hit entwickelte. Immer wieder arbeitete Paco de Lucia im Laufe seiner Karriere mit traditionell ausgerichteten Flamenco-Sängern zusammen, unterhielt aber auf der anderen Seite auch sein erheblich experimentierfreudigeres akustisches Sextett, zu dem zeitweise auch seine Brüder Ramón de Algeciras und Pepe de Lucia gehörten. Die Gitarrenwelt hat jetzt einen ihrer ganz großen Meister verloren.

Gedenkkerze

Trauer & Gedenken

Entzündet am 28.02.2014 um 09:01 Uhr