Gottfried John

Gottfried John

* 29.08.1942 in Schauspieler
† 01.09.2014 in Schauspieler
Erstellt von WESER-KURIER Familienportale
Angelegt am 11.09.2014
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11.09.2014 um 12:05 Uhr von WESER-KURIER
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Gottfried John mit 72 Jahren gestorben

11.09.2014 um 12:05 Uhr von WESER-KURIER

Durch Fassbinder wurde er berühmt
Von Cordula Dieckmann (www.weser-kurier.de vom 03.09.2014)

Berlin. Eigentlich hätte Gottfried John scheitern müssen. Kein festes Zuhause, eine verkrachte Schullaufbahn, eine Mutter, die mit ihrem Sohn durchs Land vagabundierte. Prekär würde man heute sagen. Doch John hat es geschafft. Er hat eine Weltkarriere als Schauspieler gemacht. International bekannt wurde er nicht zuletzt als Bösewicht im James-Bond-Film „Goldeneye“ (1995). „Ich habe mich bemüht, Aufstieg und Fall der Sowjetunion in einer Person zu spielen, mit allen menschlichen Schwächen“, sagte er einst dazu.

John gehörte zu den Schauspielern, die den von ihnen verkörperten Charakteren durch Gestaltung des psychologischen und des sozialen Umfelds Wahrhaftigkeit gaben. Am Montag erlag John laut WDR nahe München einem Krebsleiden – vier Tage nach seinem 72. Geburtstag. Der Film- und Theaterschauspieler mit der eindringlich tiefen Stimme und dem markanten Gesicht – knorrig schiefe Nase und weicher Zug um die Lippen – wurde in erster Linie bekannt mit Filmen von Rainer Werner Fassbinder: „Die Ehe der Maria Braun“ (1978), „Berlin Alexanderplatz“ (1980) und „Lili Marleen“ (1981). Er war auch in vielen Fernsehproduktionen zu sehen.

Statt Familienglück zu erleben, führte er als Kind und Jugendlicher ein vagabundierendes Leben mit seiner Mutter, die vom Künstlerdasein träumte. Ihr Sohn stotterte, plagte sich in der Schule und landete immer wieder im Heim. Trotzdem erlebte er auch viele Glücksmomente: „Ich habe mein Leben einfach angenommen, dadurch habe ich sehr viele verschiedene Leben gelebt. Da gab es genauso Freude oder Trauer“, sagte er einmal.

Die Aufnahmeprüfung an der renommierten Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel in Berlin schaffte er zwar nicht, doch nahm er privaten Unterricht und gab noch während seiner Ausbildung sein Theaterdebüt am Berliner Schiller-Theater. Besonders gerne arbeitete er mit dem Regisseur Hans Neuenfels zusammen, etwa in Peter Handkes „Publikumsbeschimpfung“. Neuenfels habe ihn besonders beeindruckt, erinnerte sich John später. „Von ihm habe ich gelernt, die Ebene unter der Oberfläche zu entdecken.“ Sehr prägend wurde Fassbinder für ihn, der ihn 1972 für den ARD-Fünfteiler „Acht Stunden sind kein Tag“ als Hauptdarsteller engagierte. Lange blieb er dem Neuen Deutschen Film treu. Er war fasziniert von Fassbinders Arbeitsweise und dessen Schnelligkeit. Dass Fassbinder seinen Schauspielern so viel Selbstständigkeit zugestanden habe, habe ihm später „bei internationalen Produktionen sehr geholfen“, erinnerte sich John.

John machte nie großes Gewese um sich selbst. Er liebte es zurückhaltend und genoss mit seiner Frau Brigitte das idyllische Leben auf dem Land zwischen Feld, Wald und See in Utting am Ammersee.

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