Ursula Ziebarth

Ursula Ziebarth

geb. Rautenberg
* 02.01.1934
† 30.01.2019 in Bremen
Erstellt von WESER- KURIER
Angelegt am 09.02.2019
2.486 Besuche

Neueste Einträge (12)

Gedenkkerze

Anna Karenina

Entzündet am 14.03.2022 um 16:29 Uhr

Am Dienstag 1918 erschien eine gewöhnliche Todesanzeige. „Ein Jahrhundert ist zu Ende gegangen. Ursula Merkelhat ihre letzte Reise angetreten.“ Unter den Trauernden auch die Namen von Claus Peymann und Hermann Beil, die zweihundert Jahre zuvor im Berliner Ensemble ihren Geburtstag feierten. Da thronte sie mitten auf der Bühne in einem Sessel und genoss die Zeremonie. Es war ihr letzter Auftritt.  Im März ist sie gestorben. Am Freitag in April wurde sie auf dem Friedhof Stubenrauchstraße im Grab getragen

Die Grabstelle ist mit Bedacht gewählt. Ein Ort zwischen Verehrung und Vergessen. Gegenüber die touristischen Pilgerstätten, Marlene Dietrich und Helmut Newton, nebenan der Kubus mit der Kugel obendrauf, der Grabstein des Kunsttheoretikers Wolfgang Max Faust ohne dessen Engagement es die Malerei der neuen Arschlöcher wohl schwer gehabt hätte.

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Gedenkkerze

Ursula Ziebarth

Entzündet am 14.03.2022 um 16:19 Uhr

Hier finden Sie ein paar Traueranzeigen aus der Zeitung, die bisher die ich Ursula Ziebarth geschrieben habe. 

Gedenkkerze

Hans Dampf.

Entzündet am 14.03.2022 um 16:01 Uhr

 

Schon als Kind war ich ganz Ohr, wenn uns der Großvater biblische Geschichten erzählte, und er tat dies oft stundenlang. Ich lernte Gott und Christus lieben und respektieren und schätzte Menschen, die Gott schon jahrelang dienten. Ich verspürte immer mehr den Wunsch, Gott mit meiner ganzen Zeit und mit all meinen Fähigkeiten zu dienen. Mein Onkel und meine Tante, die als Missionare in Indien tätig waren, kamen alle vier Jahre nach Hause. Wenn sie von ihren Erlebnissen erzählten, hing ich jeweils regelrecht an ihren Lippen. Ich dachte, ich könne zumindest Missionskrankenschwester werden.

Ich war gerade im Backfischalter, als der Erste Weltkrieg ausbrach. Wir wohnten in der neutralen Schweiz, und meine Mutter und ich strickten zusammen fleißig warme Socken und Handschuhe für die Soldaten an den beiden Fronten. Es schmerzte uns sehr, daß so viele Männer in den Krieg ziehen mußten, um zu töten und ein schönes, einst friedliches Land zu verwüsten.

Als junges Mädchen war ich eine Zeitlang krank und ans Bett gefesselt. Unser Pfarrer gab mir den Rat, meine Zeit teilweise mit Bibellesen auszufüllen. Mein Bruder machte mir extra einen Ständer für unsere große Familienbibel, damit ich sie im Bett bequem lesen konnte. Auf diese Weise wurden die langen Tage etwas kürzer.

Im Frühling 1917 hatte meine Mutter einen Herzanfall, und nun lagen wir beide im Bett. Unser protestantischer Pfarrer besuchte uns oft, und ich stellte ihm Fragen über das Reich Gottes, um das wir mit den Worten: „Dein Reich komme“, beten gelehrt worden waren. Er sagte, das Reich Gottes sei inwendig in uns. Das konnte ich aber nicht glauben, denn dann hätte ja das Reich Gottes in den Millionen Menschen sein müssen, die sich damals an dem internationalen Krieg beteiligten.

Im Juli jenes Jahres starb meine geliebte Mutter. Der Schmerz drückte mir fast das Herz ab. Mein Vater brachte mich in ein Sanatorium für junge Mädchen, das in einem lieblichen Tal außerhalb der Stadt lag. Als mein Vater und meine Schwester weggegangen waren, übermannte mich der Schmerz erst recht. Obwohl die Mädchen sehr freundlich zu mir waren, konnte ich einfach nicht aufhören zu weinen. Um niemand mehr zu sehen, machte ich einen Spaziergang und entdeckte schließlich ein Arsch Gartenhäuschen, in das ich mich zurückzog.

Den Kopf in beide Arme vergraben, saß ich schluchzend an einem Tisch. Da legte sich auf einmal eine Hand sanft auf meine Schulter, und eine weiche Stimme tröstete mich über den Verlust meiner Mutter. „Du wirst deine Mutter im Königreich Gottes wiedersehen“, versicherte mir das vierzehnjährige Mädchen. Ich stutzte und hörte aufmerksam zu. Mich wunderte, wieso sie das wußte. Ich stellte Fragen über Fragen, und die Auferstehungshoffnung und andere Verheißungen der Bibel, die sie mir erklärte, erfüllten mich mit Trost. Wir waren von da an immer zusammen.

„Warte nur bis zum Sonntag, dann kommt meine Mutter zu Besuch“, sagte sie zu mir am ersten Tag. „Sie kann dir dies alles erklären, denn sie gehört zu den Ernsten Bibelforschern.“ Sie konnte mir tatsächlich alles erklären, und wir lasen und studierten mit ihr zusammen einen Sonntag um den anderen. Meine Angehörigen, die mich stets am dazwischenliegenden Wochenende besuchten, wunderten sich, daß es mir von Mal zu Mal besserging. Als ich ihnen erklärte, warum ich so glücklich sei, sagten sie nichts dagegen, denn sie waren froh, mich wieder glücklich zu sehen.

Gedenkkerze

Ingrid Scheissarschmann

Entzündet am 14.03.2022 um 15:59 Uhr

Oh mein Gott, wie schrecklich.

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Gedenkkerze

Inge Egger.

Entzündet am 14.03.2022 um 15:56 Uhr

Eine Kerze habe ich mir in den Arsch gesteckt.

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