Peter Hintze

Peter Hintze

* 25.04.1950 in Politiker
† 26.11.2016
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Angelegt am 28.11.2016
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Bundestagsvizepräsident Peter Hintze gestorben

28.11.2016 um 10:25 Uhr von WESER-KURIER
Peter Hintze © dpa
Peter Hintze im Juli 2015 während einer Debatte im Deutschen Bundestag. Foto: Wolfgang Kumm (dpa)

 

Zuerst hatte die 'Bild'-Zeitung darüber berichtet. Der Tod des Unionsmannes löste parteiübergreifend Trauer und Betroffenheit deutscher Politiker aus.

 

Bundespräsident Joachim Gauck sprach der Witwe Petra Hintze in einem Brief seine 'tief empfundene Anteilnahme' aus. 'Mit seinem unermüdlichen Einsatz zum Wohle unseres Landes hat Peter Hintze sich über alle Parteigrenzen hinweg große Anerkennung erworben', schrieb Gauck am Sonntag. Ihm würden Hintzes Leidenschaft, 'seine Geradlinigkeit, seine Warmherzigkeit und seine besondere Fähigkeit, dem anderen zuzuhören, immer in Erinnerung bleiben'.

 

Hintze und Merkel © dpa
Bundeskanzlerin Angela Merkel und der damalige Staatssekretär Peter Hintze 2013 im Bundestag in Berlin. Foto: Soeren Stache (dpa)

Kanzlerin Angela Merkel erklärte, mit Hintze verliere die Union 'eine ihrer herausragenden Persönlichkeiten'. Er habe 'die Politik der CDU Deutschlands wie auch unseres Landes über Jahrzehnte in unterschiedlichsten Funktionen maßgeblich geprägt'. Hintze sei stets 'ein Mann des offenen Wortes, aber auch des Ausgleichs' gewesen. Der studierte Theologe habe 'aus seinem Glauben die Kraft für seine politische Arbeit' gezogen, so Merkel.

 

Hintze ist nach dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Andreas Schockenhoff und dem Bundestagsabgeordneten Philipp Mißfelder der dritte einflussreiche CDU-Politiker, der in dieser Legislaturperiode gestorben ist.

 

Peter Hintze © dpa
Der CDU-Politiker Peter Hinze, hier im Jahr 2006, ist im Alter von 66 Jahren gestorben. Foto: Gero Breloer (dpa)

 

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) würdigte Hintze als 'leidenschaftlichen Parlamentarier und einen allseits und über die Fraktionsgrenzen hinaus geschätzten Kollegen'. Er habe große Begabung gehabt, 'Brücken zwischen unterschiedlichen Auffassungen und Interessen zu bauen'.

 

Seit 1990 saß Hintze im Bundestag. Er gehörte zum kleinen Kreis von Unions-Vertrauten, die Kanzlerin Merkel lange und gut kennt: Anfang der 1990er Jahre war Hintze Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Frauen und Jugend - unter der damaligen Ressortchefin Merkel. 1994 und 1998 organisierte er für Kanzler Helmut Kohl als CDU-Generalsekretär die Bundestagswahlkämpfe.

 

Hintze und Kohl © dpa
Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl im September 1989 im Gespräch mit dem damaligen CDU-Generalsekretär Hintze. Foto: Ferdinand Ostrop (dpa)

 

Für den Machtverlust 1998 wurde Hintze wegen seiner auf Abgrenzung zum linken Lager setzenden 'Rote-Hände'-Kampagne mitverantwortlich gemacht. Merkel löste ihn im Amt des CDU-Generalsekretärs ab. Doch der Kohl-Mann überstand den politischen Umbruch. 2005 wurde er Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, 2007 zusätzlich Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrttechnik, mit Beginn der laufenden Legislaturperiode im Oktober 2013 dann Bundestagsvizepräsident.

 

Für seine Überzeugungen kämpfte Hintze hartnäckig - etwa gegen das Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID). Mit seiner liberalen Position in der Debatte um Sterbehilfe stellte sich der evangelische Pfarrer nicht nur gegen die Spitze seiner Partei und die Mehrheit seiner Fraktion, sondern auch gegen die eigene und die katholische Kirche.

 

Hintzes Kollegin als Bundestagsvizepräsidentin, Petra Pau von der Linken, äußerte sich über Twitter 'traurig'. Sie fügte hinzu: 'Früher stritten wir über rote Socken, später hörten wir einander zu, warben um Respekt und Demokratie.' Claudia Roth von den Grünen, eine weitere Bundestagsvizepräsidentin, äußerte ebenfalls Trauer: 'Er war ein wahrhaft streitbarer Demokrat, der in seinem politischen Leben keiner demokratischen Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen war. Gleichzeitig verstand er es, als leidenschaftlicher Parlamentarier auch über Fraktions- und Parteigrenzen hinweg Brücken zu bauen (...).' (dpa)

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28.11.2016 um 10:25 Uhr von WESER-KURIER
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