Richard  Attenborough

Richard Attenborough

* 29.08.1923 in Schauspiler
† 24.08.2014 in Schauspiler
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Gedenkkerze

Trauer & Gedenken

Entzündet am 17.10.2014 um 12:17 Uhr

Regisseur und Schauspieler Attenborough ist tot

17.10.2014 um 12:17 Uhr von WESER-KURIER

Mit 'Gandhi' in den Film-Olymp

Von Iris Hetscher (www.weser-kurier.de vom 25.08.2014)

Bremen. Es war der Film zur Zeit: Als „Gandhi“ 1983 in die Kinos kam, war die Friedensbewegung in Europa auf ihrem Höhepunkt angelangt. Wohl auch deshalb war der Monumentalfilm von Richard Attenborough über den indischen Freiheitskämpfer enorm erfolgreich. Der mit acht Oscars ausgezeichnete „Gandhi“ ist der Film, mit dem der im Alter von 90 Jahren gestorbene Regisseur und Schauspieler vor allem im Gedächtnis bleiben wird – und er ist auch der wichtigste Teil seines umfangreichen Oeuvres.

    

Richard Attenborough, seit 1976 Sir, seit 1993 auch noch Lord, prägte die britische Filmkultur fast 60 Jahre lang.

Innerhalb von vier Jahren drehte Richard Attenborough die drei Filme, die ihn zu einem der erfolgreichsten Regisseure der 1980er-Jahren werden ließen: 1983: „Gandhi“, 1985: „A Chorus Line“, 1987: „Schrei nach Freiheit“. Drei große Produktionen, zwei davon mit deutlichem politischem Touch. Alle waren erfolgreich an der Kinokasse, und sie trugen die Handschrift eines Mannes, der sich stets dem emotionalen Schau-Kino verpflichtet fühlte, dem Kintopp. Doch Attenborough wollte mehr: Er war ein Humanist alter Schule, der mit seinen Werken immer auch für eine gerechte Sache begeistern wollte.

„Gandhi“, dieses Mammutprojekt, ragt aus seinem Schaffen heraus, und es war auch der Film, an dem Attenborough am längsten gearbeitet hat: Bereits 1961 hatte er sich, damals noch vor allem als Schauspieler aktiv, mit der Biografie des indischen Unabhängigkeitskämpfers befasst. Bevor er das Projekt verwirklichen konnte, drehte er als Regisseur zunächst vier andere Filme. Einer davon, „Die Brücke von Arnheim“ („A Bridge too far“) entstand 1976, und stieß vor allem in Deutschland auf viel positive Resonanz. Die Geschichte über eine gescheiterte Luftlandeaktion der Alliierten im Zweiten Weltkrieg konnte Attenborough mit einer ganzen Wagenladung Weltstars wie Dirk Bogarde, Michael Cain, Sean Connery, Maximilian Schell, Liv Ullmann und Hardy Krüger besetzen.

Attenborough schreckte nicht davor zurück, die Geschichte mit jeder Menge Pathos aufzuladen, was ihm den Vorwurf eintrug, altmodisch und wenig analytisch zu sein. Der Vorwurf blieb, er ist nicht ganz falsch, doch er focht Attenborough nicht an. Denn für die Art Vollblut-Kino, das der 1976 von Queen Elisabeth II. Geadelte in den kommenden Jahren perfektionieren sollte, haben ihn die Zuschauer geliebt. Das gilt vor allem für „Gandhi“, mit dem er Weltruhm erlangte, ebenso wie der bis dato fast unbekannte Hauptdarsteller Ben Kingsley. Der Streifen verschlang die damals hohen Produktionskosten von 22 Millionen Dollar; es wurde an Originalschauplätzen gedreht und außerdem in aufwendig gebauten Sets in den englischen Shepperton-Studios.

Attenborough setzte damals eine Großstadt an Statisten ein: An der visuell überwältigenden Szene, in der Gandhi zu Grabe getragen wird, wirkten 300 000 Menschen mit – so viele wie noch nie zuvor. Solche Rekorde sollten bald Geschichte sein; knapp 20 Jahre später digitalisierte Peter Jackson die Massenszenen in seiner „Herr-der-Ringe“-Trilogie. Seither ist alles denkbar, und seitdem ist auch ein Teil des Staunens im Kino verloren gegangen.

Auf „Gandhi“ folgte die Musical-Verfilmung „A Chorus Line“ über die harten Bedingungen junger Tänzer bei Broadway-Produktionen, und 1987 dann ein weiterer zutiefst politisch geprägter Film Attenboroughs: Das mit viel Herzblut versehene Anti-Apartheids-Drama „Schrei nach Freiheit“ („Cry Freedom“) mit Denzel Washington und Kevin Kline in den Hauptrollen. Danach drehte Attenborough weitere fünf Filme, unter anderem über Charlie Chaplin und Ernest Hemingway, mit denen er aber weder künsterlisch noch kommerziell an seine Erfolge aus den 1980er-Jahren anknüpfen konnte.

Dafür machte er in den 1990er-Jahre erneut als Schauspieler auf sich aufmerksam, unter anderem in „Jurassic Park“, Kenneth Branaghs „Hamlet“ und „Elizabeth“. Damit fand der umtriebige Brite zu seinen Anfänge

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17.10.2014 um 12:17 Uhr von WESER-KURIER
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